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Einführung
Um eine funktionstüchtige Lichtshow per DMX zu erstellen, sind einige Schritte nötig, die hier erläutert werden.

DMX-Adressierung einer Lampe
Nachdem die Lampen verkabelt wurden, müssen sie adressiert werden. Was bedeutet das?

Wie bereits erwähnt, besitzt unser Standard-DMX-Universum 512 Kanäle. Würden wir ein klassisches DMX-Pult mit dieser Anzahl an Kanälen verwenden, hätten wir ein extrem breites Pult mit 512 nebeneinander angeordneten Schiebereglern vor uns. Wenn wir nun eine bestimmt Lampe in unserem Lichtsetup ansprechen wollen, muss die Lampe wissen, auf welche(n) der Schieberegler sie reagieren soll. Die 512 Kanäle unseres Universums sind ganz einfach durchnummeriert. Sie beginnen also bei der Nummer „1“ und hören bei der Nummer „512“ auf.

Wir möchten nun eine einzelne Lampe ansteuern. Dafür müssen wir zunächst einige Vorarbeit leisten. Hier sind die einzelnen Schritte beschrieben.

Anzahl der benötigten DMX-Kanäle ermitteln
Zunächst müssen wir ermitteln, wie viele DMX-Kanäle die Lampe benötigt. Dies erfahren wir in der Bedienungsanleitung. Je komplexer die Lampe ist, und je mehr Funktionen sie besitzt, desto mehr Kanäle benötigt sie.

Es gibt Lampen, die in ihren Einstellungen zulassen die Steuerung durch verschieden viele Kanäle einzustellen. So kann man entweder alle Funktionen einer Lampe nutzen, oder nur den Teil, der für einen selbst gerade wichtig ist. Vor der Programmierung muss man sich also entscheiden, in welchem Modus man die Lampe betreiben möchte und sie entsprechend einstellen.

Nehmen wir an, dass wir eine einfache Lampe besitzen die 5 Kanäle belegt. Die einzelnen Kanäle steuern dabei die folgenden Funktionen:
  • Kanal 1 = Rot (0 bis 255 = Rot, dunkel bis hell)
  • Kanal 2 = Grün (0 bis 255 = Grün, dunkel bis hell)
  • Kanal 3 = Blau (0 bis 255 = Blau, dunkel bis hell)
  • Kanal 4 = Dimmer (0 bis 255 = Gesamt, dunkel bis hell)
  • Kanal 5 = Strobe (0 bis 255 = Stroboskop, langsam bis schnell)

Lampe in den DMX-Modus schalten
Um die Lampe im DMX-Modus steuern zu können, muss sie sich auch im DMX-Modus befinden. Es gibt diverse Lampen, die zusätzlich zum Beispiel einen Automatikmodus, eine Master-Slave-Modus oder einen Sound-To-Light-Modus besitzen. Wie man den DMX-Modus der Lampe aktiviert, ist in der Beschreibung des Geräts nachzulesen. Findet sich ein solcher Hinweis nicht, kann man davon ausgehen, dass die Lampe nur per DMX gesteuert werden kann.

Startadresse zuweisen
Um die Lampe mit den Reglern 1 bis 5 unseres Pults ansteuern zu können, müssen wir der Lampe in unserem DMX-Universum sagen, ab welchem Kanal die Steuerbefehle zu ihr gehören sollen. Da wir wollen, dass sie auf die ersten fünf Regler reagiert, adressieren wir sie auf den Startkanal Nummer „1“.

Die DMX-Adresse einer Lampe kann über zwei verschiedene Wege einstellbar sein. Im einfachsten Fall besitzt das Gerät ein digitales Display, in dem man die Adresse ganz einfach durch Auswählen und Bestätigen einstellen kann.

Bei sehr günstigen oder älteren Lampen kann es sein, dass sogenannte „Dip-Switches“ (Englisch für „Kipp-Schalter“) zum Einsatz kommen. Umgangssprachlich wird diese Form der Einstellung aufgrund ihrer Erscheinungsform auch „Mäuseklavier“ genannt.

Dip-Switches funktionieren nach dem Binärsystem. Das bedeutet, dass sich die Wertigkeit von Schalter zu Schalter verdoppelt. Der Schalter 1 steht dabei für den Wert „1“, der Schalter 2 für den Wert „2“, der dritte für den Wert 4, der vierte für den Wert „8“ und so weiter. Möchte man ein Lampe zum Beispiel auf die Startadresse 38 adressieren, muss man die Schalter 2, 3 und 6 nach oben schieben. Daraus ergibt sich dann die Summe 2+4+32=38.

Zusätzlich zum Einstellen des reinen DMX-Wertes, kann es bei Lampen mit Dip-Switches nötig sein, die DMX-Steuerung durch Einschalten des zehnten Switches zu aktivieren.

Da das Binärsystem recht umständlich ist, und man bei der Adressierung vieler Lampen schnell durcheinander geraten kann, gibt es inzwischen eine Vielzahl von sogenannten „Dip-Switch-Rechnern“, sowohl online als auch als kostenlose App für das Smartphone oder Tablet. Dort gibt man einfach die gewünschte Start-Adresse als Zahl (z.B. 341) ein und erhält eine grafische Darstellung, welche Dip-Switches für diese Adressierung wie eingestellt werden müssen.

Wir haben also unserer Lampe, die fünf DMX-Kanäle belegt, die Startadresse „1“ zugewiesen und sie mit unserem Pult verkabelt. Wenn wir nun den Regler 1 (Rot) nach oben schieben und zusätzlich den Regler 4 (Dimmer), dann beginnt die Lampe Rot zu leuchten.

DMX-Adressierung mehrerer Lampen
Was, wenn wir mehrere Lampen unabhängig voneinander steuern möchten? In diesem Fall müssen wir unseren Lampen unterschiedliche Startadressen zuweisen. Denn wenn alle Lampen dieselbe Startadresse haben, reagieren auch alle auf dieselben Regler unseres Lichtpults.

Wir gehen davon aus, dass sich alle Lampen bereits im DMX-Modus befinden. Nehmen wir als einfaches Beispiel an, dass wir anstatt einer der oben genannten Lampen drei identische Lampen unabhängig voneinander steuern wollen.

Die erste Lampe adressieren wir wie zuvor auf die Adresse „1“. Die Lampe reagiert dann auf die ersten fünf Regler unseres Lichtpults, da sie ja fünf DMX-Kanäle benötigt. Die ersten fünf Kanäle unseres Universums sind somit belegt.

Danach müssen wir die zweite Lampe auf die Start-Adresse „6“ einstellen, da dort der nächste freie DMX-Kanal verfügbar ist. Auf unseren Dip-Switches müssten wir dazu die Schalter 2 und 3 nach oben kippen (2+4=6). Die zweite Lampe reagiert dann auf die Kanäle 6-10. Durch die ersten beiden Lampen sind nun die Kanäle 1 bis 10 belegt (1-5 und 6-10).

Die dritte Lampe wird nun wieder auf den nächsten freien Kanal, also Kanal 11 adressiert. Bei den Dip-Switches müssen dazu die Schalter 1, 2 und 4 nach oben gekippt werden (1+2+8=11). Sie reagiert dann auf die Regler 11 bis 15.

Nun sind in unserem DMX-Universum die ersten 15 Kanäle belegt (1-5, 6-10 und 11-15). Die Lampen lassen sich wie gewünscht unabhängig voneinander durch die ersten 15 Regler unseres Lichtpults steuern.
 
 
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