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Diese Frage wird vor allem von Einsteigern immer wieder gerne gestellt. Faktisch gibt es keine Formel anhand derer sich die benötigte Leistung von Lautsprechern und Endstufen punktgenau berechnen ließe.Jede Konzeption einer Beschallung beruht auf vielen Parametern. Dazu gehören vor allem:
- Indoor oder Open Air
- Zu beschallende Grundfläche
- Zu beschallende Raumhöhe
- Zu beschallende Gästezahl
- Art des wiederzugebenden Signals (Musik, Sprache)
- Räumliche Besonderheiten wie Pfeiler oder Deckenbalken
- Gewünschte Lautstärke
- Art der Musik (live, Tonträger, Jazz, House, Pop, Rock…)
Es lässt sich festhalten: je ungünstiger die Voraussetzungen für eine Beschallung sind, desto mehr Leistung wird benötigt. Möchte man also Outdoor einen Fußballplatz voller Menschen in Clublautstärke (circa 100dB) beschallen, benötigt man bedeutend mehr Leistung, als wenn man in einem leeren Zimmer von 20m² leise Musik hören möchte.Als Faustformel lässt sich zumindest bei kleinen und mittleren Musikanlagen festhalten, dass man in etwa 6W RMS pro zu beschallende Person benötigt. Das bedeutet, dass man für eine Feier mit 100 Personen unter gewöhnlichen Bedingungen circa 600W RMS einplanen sollte. Je weiter man die Leistung anhebt, über desto mehr Reserve verfügt man. Spätestens ab Veranstaltungen mit 1.000 Gästen verliert diese Faustformel jedoch wieder ihre Gültigkeit, da dann Raumgröße und -Höhe mehr Bedeutung gewinnen und zusätzliche Leistung verlangen.Als Verhältnis zwischen Basslautsprechern und Hochtönern (Tops) hat sich eine Relation von etwa 2:1 etabliert. Das bedeutet, dass man in etwa doppelt so viel Leistung für die Tieftöner einplanen sollte wie für die Hochtöner. Um auf unser Beispiel mit den 100 Gästen zurück zu kommen bedeutet das: 600W RMS sollten aufgeteilt sein in
- (600 / 3) x 2 = 400W für die Bässe
- (600 / 3) x 1 = 200W für die Hochtöner
Die Überlegung mit zwei identischen Lautsprechersystemen die doppelte Anzahl von Gästen beschallen zu können, funktioniert aus verschiedenen Gründen übrigens nur sehr bedingt. Vor allem akustische Störeffekte wie Überlagerungen und Auslöschungen heben dabei einen Teil der Gesamtleistung wieder auf. Mehr dazu in den folgenden Abschnitten.