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Einführung
DMX steht für „Digital Mulitplex“. Dabei handelt es sich um ein international standardisiertes und das am weitesten verbreitete Signal für die Steuerung von professionellen Lichteffekten. Es basiert auf dem Vorgänger RS-485 und wurde bereits mehrfach durch nationale (DIN 56930) und internationale Regelwerke (unter anderem USITT DMX-512/1990) beschrieben.

Das DMX-Signal
Das Signal besteht grundsätzlich aus 512 Kanälen. Jeder dieser Kanäle beinhaltet die Werte 0 bis 255. Das ergibt ein Steuerungsvolumen von 131.072 möglichen Signalen (512 x 255 + 512, denn der Wert „0“ ist auch einer der übermittelbaren Werte).

Die Summe dieser Signale aus 512 Kanälen bezeichnet man als Universum. Oder anders formuliert: ein DMX-Universum verfügt über 512 Steuerungskanäle. Je nach eingesetzter Steuerung kommen entweder mehrere Universen zum Einsatz, was die Summe der verfügbaren Steuerungskanäle auf 1024, 1536 etc. erhöht, oder es kommen nur geteilte Universen zum Einsatz, also z.B. ein halbes Universum mit nur 256 Kanälen.

Jeden Kanal kann man sich dabei wie einen Linefader an einem Mischpult vorstellen. Ist der Fader ganz unten, wird der Wert „0“ gesendet. Ist der Fader hingegen ganz oben, wird der Wert „255“ gesendet.

DMX-Kabel
Das Steuerungssignal wird über spezielle DMX-Kabel weitergeleitet. DMX-Kabel werden als 3- und als 5-polige Variante angeboten, wobei sich die 3-polige Version als Standard etabliert hat. Adapter sind verfügbar.

DMX-Kabel mit 3-poligen XLR-Steckern, links female, rechts male

Die Anschlusstrecker sind XLR-Anschlüsse. Das bedeutet, dass die DMX-Kabel rein äußerlich genauso aussehen wie gewöhnliche Mikrofonkabel. Der Unterschied liegt im inneren Aufbau der Kabel. DMX-Kabel besitzen im Gegensatz zu Mikrofonkabeln einen sehr hohen Innenwiderstand, nämlich 120 Ohm. Dieser Widerstand ist deshalb so wichtig, weil es bei der Übertragung von DMX-Signalen andernfalls aufgrund hoher Frequenzen zur Störungen kommen kann. Das hätte zur Folge, dass die angeschlossenen Lampen sich nicht wie gewünscht verhalten, sondern sich ungewollt bewegen oder gar anfangen zu leuchten.

Die Enden der Kabel sind als male und female ausgeführt, sodass man Kabel beliebig zusammenstecken und so verlängern kann.

DMX-Verkabelung
Möchte man mehrere Lampen per DMX steuern, werden diese in einer sogenannten „DMX-Kette“ mit einander verbunden. Das bedeutet, dass alle Geräte in Reihe geschaltet werden (sogenanntes „Daisy-Chain“-Verfahren, englisch für „Verkettung“). Dabei dürfen maximal 32 Geräte in einem Signalweg vorkommen.

Am Steuerpult gibt es immer einen Ausgang „DMX OUT“. An diesen wird das erste DMX-Kabel angeschlossen. Das andere Ende des Kabels wird mit dem Eingang „DMX IN“ der ersten Lampe verbunden. Vom „DMX OUT“ der ersten Lampe geht man dann mit einem zweiten Kabel zum „DMX IN“ der nächsten Lampe und so weiter. So kann man eine große Anzahl von Lampen in einen einzigen Signalweg einbauen. Es gibt allerdings Gründe, die dagegen sprechen.

Zum einen erschöpft sich auch das DMX-Signal nach einer gewissen Strecke und wird zu schwach, um die Lampen am Ende der Kette zuverlässig steuern zu können. Wie lang diese Strecke genau ist, darüber streiten sich die Geister. Man geht auf Nummer sicher, wenn man keine Strecke länger als 300m verlegt.

Der zweite Grund ist, dass in einer Kette nur ein Fehler ausreicht, um eine umfassende Störung zu verursachen. Ist zum Beispiel das dritte Kabel in der Kette defekt, funktionieren dadurch auch alle dahinter angeschlossenen Lampen nicht mehr. Je kürzer eine DMX-Kette also ist, desto geringer ist die Gefahr von Störungen.

Es gibt auch Systeme, mit denen sich ein DMX-Signal per Funk übertragen lässt, sogenannte Wireless-DMX-Systeme. Der Vorteil liegt darin, dass man so Signale auch ohne störende Kabel über längere Strecken übertragen kann. Ob man diese Systeme einsetzen möchte, sollte man nicht zuletzt von den äußeren Umständen abhängig machen, denn jedes Funksignal kann auch gestört werden, was im schlimmsten Fall einen Totalausfall der Beleuchtung bedeuten kann.

Am Ende einer jeden DMX-Kette sollte ein sogenannter „DMX-Terminator“ verwendet werden. Dabei handelt es sich um einen Abschlusswiederstand. Dieser kleine Stecker wird einfach in die „DMX OUT“-Buchse der letzten Lampe in der Kette gesteckt. In ihm ist zwischen den Leitern 2 und 3 ein Wiederstand von in der Regel 120Ohm eingelötet. Er verhindert Störungen durch Reflexionen im Signalweg.

DMX-Splitter
Wir haben bereits geklärt, dass aus technischen Gründen nicht mehr als 32 Geräte per DMX in einer Signalkette gesteuert werden können. Was also tun, wenn ich 40, 50 oder noch mehr Lampen verkabeln möchte? Die Lösung ist ein sogenannter DMX-Splitter (englisch für „Aufteiler“).

Dabei handelt es sich um eine Art elektronische Weiche. Der DMX-Splitter besitzt nur einen DMX-Eingang, jedoch mehrere DMX-Ausgänge. Jeder der Ausgänge gibt das Eingangssignal völlig identisch wieder aus. Er multipliziert es also. So kann man aus nur einem Steuerungssignal fast beliebig viele identische Signale generieren. Es ist somit möglich, anstatt einer einzigen DMX-Kette mit 100m Länge vier DMX-Ketten mit nur 25m Länge zu verlegen. Das erleichtert einem zusätzlich nicht nur die Fehlersuche im Falle eines Defekts, es erleichtert auch den Auf- und Abbau enorm, da man vom Pult aus sternförmig in mehrere Richtungen verkabeln kann.







DMX-Merger
Das Gegenteil eines DMX-Splitters ist ein DMX-Merger (englisch für „Mischer“). Er ist in der Lage aus mehreren Signalen ein neues Gesamtsignal nach vorher festgelegten Regeln zu berechnen. Liegt also zum Beispiel auf beiden angeschlossenen Signalwegen für ein und dieselbe Lampe ein Steuerungsbefehl vor, kann man dem Merger sagen, welches der Signale er weitergeben und welches er vernachlässigen soll.
 
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