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        Steuerung von Lichttechnik

Einführung
Die moderne Lichttechnik hält eine Vielzahl von unterschiedlichen Lampenmodellen für verschiedenste Anwendungsbereiche bereit. Richtig imposant wird eine Lichtshow aber immer erst dann, wenn man in der Lage ist das Licht zu steuern, und es so der Stimmung und der Musik anzupassen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten diese Steuerung umzusetzen.



Sound-To-Light
Bei Sound-To-Light (Englisch für „Ton zu Licht“) handelt es sich um die einfachste Version, um die Funktionen einer Lampe mit der Musik abzustimmen. Dabei wird in der betreffenden Lampe durch den Hersteller ein spezielles Steuerungsmodul fest verbaut. Dieses Modul kann auf die Funktionen der Lampe zugreifen und verfügt über ein Mikrofon. Das Mikrofon, das in der Regel auf der Rückseite der Lampe angebracht ist, nimmt die um es herum wiedergegebene Musik wahr. Dabei werden besonders laute Stellen erkannt. Immer dann, wenn solch eine Stelle erkannt wurde, wird der Befehl an die Lampe gegeben einen Farb- oder Positionswechsel vorzunehmen. In der Regel werden die Bassschläge der Musik als die lautesten Stellen erkannt.

Viele Lampen verfügen über eine Einstellmöglichkeit, um die Empfindlichkeit des Mikrofons zu verstellen. So kann man eine Lampe sowohl in lauter als auch in nur mäßig lauter Umgebung mit dieser Funktion nutzen.

Der Vorteil dieses Systems liegt darin, dass es sehr einfach zu bedienen ist und keiner zusätzlichen Verkabelung bedarf.

Es gibt leider mehrere Nachteile bei dieser Funktionsweise. Der eine Nachteil ist, dass das Mikrofon nicht immer nur auf den Bass reagiert. Manchmal sind die Frequenzen lauter, an denen sich die Lampe gar nicht orientieren soll.

Ein zweiter Nachteil ist, dass nicht jedes Lied gleich laut ist, egal wie sehr man die gehörte Lautstärke der Lieder aneinander angleicht. So kann es also sein, dass die Lampe bei einem modernen elektronischen Musikstück exakt auf jeden Bassschlag reagiert, bei nächsten Popsong aber fast gar nicht. Eine ständige Anpassung der Empfindlichkeit des Mikrofons scheidet in der Regel jedoch aus.

Ein dritter Nachteil ist, dass das System auf nur eine bestimmte Lautstärke reagiert. Spielt man also z.B. am Anfang des Abends die Musik deutlich leiser, müsste man die Empfindlichkeit der Lampe sehr hoch einstellen, damit sie überhaupt reagiert. Erhöht man dann aber am späteren Abend die Lautstärke der Musik, reagiert die Lampe auf jedes kleinste Geräusch innerhalb der Musik, was nicht gewollt ist. Anders herum: wenn man die Empfindlichkeit des Mikrofons am Anfang des Abends bereits so einstellt, dass die Lampe sich bei hoher Lautstärke korrekt verhält, wird sie zu Beginn der Feier bei geringer Lautstärke gar nicht reagieren.

Abschließend lässt sich festhalten, dass dieses System in der Regel nur für den heimischen Partykeller taugt, und keine verlässliche Steuerung darstellt. Einem professionellen Anspruch wird diese Art der Steuerung nie gerecht.  

Master-Slave
Die Master-Slave-Funktion (englisch für „Meister-Diener“) bezeichnet die Fähigkeit von Lampen sich untereinander zu synchronisieren. Dabei wird in der internen Steuerung der Lampen ein Gerät als „Master“ festgelegt. Die übrigen Geräte, die exakt dasselbe ausführen sollen wie der „Master“, werden als „Slave“ eingestellt. Die Geräte werden untereinander verkabelt, meist mit DMX-Kabeln. Ab diesem Zeitpunkt verhalten sich alle Lampen exakt identisch.

Eine Master-Slave-Funktion kann nur zwischen gleichen Lampen desselben Herstellers und Typs funktionieren. Unterschiedliche Lampen können auf diese Art nicht miteinander kommunizieren.

DMX
DMX ist die gängigste professionelle Lösung, um Lichteffekte zielgenau steuern zu können. Es handelt sich dabei um ein standardisiertes Signal, das über spezielle Kabel an alle verbauten Lichteffekte weitergegeben wird.

Beim DMX-Signal handelt es sich um ein monodirektionales Signal. Das bedeutet, dass Informationen lediglich in eine Richtung, also vom Controller zur Lampe gesendet werden können.

Da das Thema DMX sehr komplex ist, wurde ihm ein gesonderter Abschnitt gewidmet.

RDM
RDM steht für Remote Device Management (englisch für „Fern-Geräte-Verwaltung“). RDM arbeitet auf Basis des DMX-Protokolls und ist seine Weiterentwicklung. Nicht jede Lampe, die ein DMX-Signal verarbeiten kann, kann auch in einem RDM-Netzwerk funktionieren. Anders herum ist dies jedoch ohne weiteres möglich.

Im Gegensatz zu DMX ist RDM ein bidirektionales Signal. Das bedeutet, dass nicht nur Informationen vom Controller an die Lampe gesendet werden können, sondern die Lampe auch Informationen zurücksenden kann. So kann die Lampe zum Beispiel ihre aktuelle Temperatur zurückmelden, um vor einem möglichen Ausfall zu warnen. Auch ist es möglich einer Lampe über RDM eine neue DMX-Adresse zuzuweisen, oder diese von einer Lampe abzufragen.

Bei RDM wird zwischen dem Echtbetrieb und dem Einrichtungsbetrieb unterschieden. Während im Einrichtungsbetrieb die genannten zusätzlichen Funktionen zur Verfügung stehen, werden diese in der Regel im Echtbetrieb abgeschaltet. Würde man die Funktionen auch im Echtbetrieb nutzen, wäre die DMX-Leitung aufgrund des erhöhten Datenaufkommens überlastet und es käme vermehrt zu Störungen und Verzögerungen im Signal.

Damit die Zusatzfunktionen funktionieren können, ist es unbedingt erforderlich, dass jede Lampe einen eigenen Namen im Netzwerk besitzt. Dies ist der UID, der Unique Identifier (englisch für „eindeutige Identifizierung“). Dieser sechsstellige Binärcode wird für jede Lampe nur ein einziges Mal vergeben.

Ohne Booster beziehungsweise Splitter sollte die Kabellänge 500m nicht überschreiten. Werden Splitter oder Booster eingesetzt, müssen auch diese RDM-fähig sein.

Ethernet
Ethernet ist ein bedeutend leistungsfähigeres Übertragungsnetzwerk als DMX. Dabei definiert Ethernet lediglich den technischen Standard. Innerhalb dieses Netzwerkes müssen Übertragungsprotokolle durch die jeweiligen Hersteller entwickelt werden.

Es gibt eine Vielzahl von Systemen, die auf Ethernet basieren. Dazu gehören vor allem ADB-Net, Art-Net, CompuNet, ETC-Net, MA-Net, Pathport, SA-Net, Sandnet und Shownet.

Jedes der Systeme unterscheidet sich von den anderen, mal stärker und mal weniger stark. Um die Leistungsfähigkeit solcher Systeme im Vergleich zu DMX darstellen zu können, soll hier beispielhaft das Art-Net grob erläutert werden.

Das System wurde von der englischen Firma Artistic Licence Holdings Ltd. entwickelt und wird in Lizenzen frei vertrieben.

Damit das System über Ethernet genutzt werden kann, benötigt man einen Wandler, einen sogenannten Art-Net Node (englisch für „Knotenpunkt“). Dieser wandelt das DMX-Signal in ein Ethernet-fähiges Signal um. Inzwischen haben jedoch immer mehr Hersteller den Vorteil der Ethernet-Verbindung erkannt und bauen in ihre Lampen von Werk aus bereits einen entsprechenden Ethernet-Anschluss ein. Die Geräte können so direkt miteinander vernetzt werden.

Nachdem Art-Net 1 1998 erstmalig entwickelt wurde, wurde 2006 bereits Art-Net 2 auf den Markt gebracht. Dieses Netzwerk erlaubte es bis zu 256 DMX-Universen, also 33.554.432 DMX-Werte gleichzeitig zu übertragen.

Durch die Weiterentwicklung der Lichttechnik war bei Großinstallationen und LED-Pixel-Wänden auch Art-Net 2 bald nicht mehr leistungsfähig genug, sodass 2011 Art-Net 3 auf den Markt kam. Dieses System stellt den letzten Stand der Entwicklung dar, und kann nun theoretisch bis zu 32.768 DMX-Universen steuern, was einer Summe von 16.777.216 DMX-Kanälen oder 8.589.934.592 Signalwerten entspricht.

Die unfassbar großen Datenmengen, die sich dank Art-Net übertragen lassen, machen deutlich, dass solche Systeme ausschließlich im professionellen Betrieb zum Einsatz kommen.

Switchpacks
Switchpacks (englisch für „Schaltkasten“) sind Zwitterlösungen. Sie helfen sehr einfache Geräte steuern zu können.

Es handelt sich dabei vereinfacht formuliert um Lichtschalter mit Fernbedienung. Die Geräte sind in der Lage einen oder mehrere Stromkreise elektronisch zu schließen oder zu unterbrechen. Ein Switchpack kann man sich wie einen Mehrfachstecker mit mehreren Ein- und Ausschaltern vorstellen.

Das Switchpack wird an den Strom angeschlossen. An die Steckdosen des Switchpacks wiederum werden dann Geräte angeschlossen, die sonst nicht gesteuert werden könnten und lediglich durch Einschalten ihre Funktion aufnehmen, und durch Ausschalten ihre Funktion wieder einstellen.

Das Switchpack kann dann über ein Bediengerät (zum Beispiel über DMX) gesteuert werden. So können die einzelnen angeschlossenen Geräte ein- und ausgeschaltet werden, ohne dass man jedes Gerät von Hand ein- und ausstecken muss.

ILDA
ILDA steht für „International Laser Display Association“, den internationalen Dachverband für Laser, Ihre Anwendung und Darstellung.

Um Laser steuern zu können, sind relativ komplexe Datenübertragungen notwendig. Diese erfolgen anhand von Vektorgrafiken über einen standardisierten 25-poligen Stecker im genormten ILDA-Format.

Laser senden ihre Strahlen zum einen in mehreren Richtungen, zum andern in mehreren Farben aus. Da dies gleich mehrere Informationen auf einmal sind, und die Daten-Wiederholungsrate bei Lasern sehr hoch ist, kommt es zu einem sehr hohen Datenstrom. Daraus resultiert die Lösung die Datenübertragung anhand von Vektorgrafiken zu realisieren.

Das ILDA-Signal ist ein analoges Signal. Die Steuerung von Lasern erfolgt aber mit speziellen Softwares über Computer, also digitalen Geräten. Somit ist immer ein Interface mit einem digital-analogen Schnittstellenwandler (Interface) notwendig. Über spezielle Laser-Softwares können komplexe Bilder und Animationen erstellt und wiedergegeben werden.

Anders als beim DMX-Protokoll können bei ILDA nicht mehrere Geräte unabhängig voneinander in ein und demselben Signalweg gesteuert werden. Sollen mehrere Laser gleich reagieren, kann das ILDA-Signal durchgeschliffen werden. Sollen sie hingegen unterschiedlich reagieren, müssen sie mit je einem eigenen Interface getrennt angesteuert werden.
 
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