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Hardware
Immer mehr DJs wechseln auf eine Software basierte Arbeitsweise. Um mobil zu bleiben, nutzt kaum jemand einen gewöhnlichen PC. Das Arbeiten mit einem Laptop hat sich in den letzten Jahren völlig etabliert. Immer wieder kommt die Frage nach den notwendigen Ausstattungsmerkmalen auf.

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass man sich in Bezug auf die Leistungsmerkmale von CPU (Prozessor) und RAM (Arbeitsspeicher) auf die Herstelleranforderungen der Softwares verlassen sollte. Jeder Softwarehersteller macht solche Vorgaben. Um den Rechner nicht dauerhaft sehr hoch zu beanspruchen, ist es erfahrungsgemäß ratsam die Herstellervorgaben um circa 25% zu übertreffen.  So hat man ausreichend Reserve bei Funktionen, die besonders viel Leistung fordern.



Aufgrund der immer komplexer werdenden grafischen Darstellungen ist auch eine gut dimensionierte Grafikkarte empfehlenswert.

Von besonderer Bedeutung ist das Display. Es ist der unmittelbare Kontakt zu allen Funktionen der Software. Nach Möglichkeit sollte ein mattes Display zum Einsatz kommen. Dieses sollte (meiner Meinung nach) möglichst groß dimensioniert sein und eine hohe Auflösung besitzen, denn Softwares werden immer umfangreicher und es müssen immer mehr Informationen dargestellt werden. Daher bietet sich ein 17“-Display deutlich eher an als ein 13-Zöller.

Der Laptop sollte im Idealfall ein optisches Laufwerk, eine LAN-Schnittstelle und möglichst viele USB-Schnittstellen besitzen, am besten USB 3.0. Aktuell nutzen praktisch alle MIDI-Controller aber noch USB 2.0, sodass diese Verbindung völlig ausreichend ist.

Besteht die Möglichkeit, sollte man sich einen Laptop mit beleuchteter Tastatur kaufen. Während des Auflegens ist es oft dunkel im Umfeld, sodass eine Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung das Arbeiten deutlich erleichtert.

Reicht das Budget aus, darf man gerne zu einem Laptop mit SSD anstatt konventioneller HDD greifen. So startet das Gerät nicht nur schneller, auch die Software reagiert schneller und die Ladezeiten innerhalb der Software werden verkürzt. Eine Investition, die sich durchaus lohnt.

Eine oft und gern diskutierte Frage ist die nach der Entscheidung zwischen MAC und Windows. In den vergangenen Jahren haben sich MacBooks als bei DJs gängig etabliert. Sie bieten gute Verarbeitung, gute Leistungswerte und gelten als zuverlässig. Es ist allerdings keinesfalls zutreffend, dass sie einem Windows-Laptop immer überlegen sind. MacBooks sind verhältnismäßig teuer, was nicht zuletzt der Produktstrategie von Apple geschuldet ist. Sie bieten auch immer eine gute Ausstattung. Sieht man sich nun auf dem Markt nach einem gleichwertigen Windows-Laptop um, wird man schnell erkennen, dass diese oft günstiger angeboten werden. Sagen einige DJs also, dass ein MacBook die beste Lösung zum Auflegen ist, mögen sie auf den ersten Blick Recht haben. Auf den zweiten Blick erkennt man aber, dass die Macs nur deshalb so gut sind, weil ihre Ausstattung immer so gut ist (was bei dem Kaufpreis auch erwartet werden kann).

In letzter Zeit spricht übrigens einiges sogar eher gegen den Kauf eines MacBooks. Zum einen werden sie nicht mehr in 17“ produziert. Zum anderen sind MacBooks mit weniger großen SSD zu bekommen, als Laptops anderer Hersteller. Da die Musikbibliotheken immer weiter wachsen, ist das eindeutig ein Minuspunkt.

Software
Mindestens genauso wichtig wie die Hardware ist vor allem das richtige Setup des Laptops. Neugeräte werden mit immer mehr vorinstallierten Programmen oder Apps ausgeliefert. Das bremst nicht nur das System bei einem Startvorgang, sondern kann vor allem im laufenden Betrieb die Performance des Rechners massiv negativ beeinflussen. Immer mehr Programme, vor allem solche mit einer automatischen Updatefunktion, ziehen sich sehr viele Ressourcen. Dazu gehören neben solch Programmen wie Virenscannern vor allem auch die Betriebssysteme. Bis ein Rechner alle (Update-)Prüfungen abgearbeitet hat, kann bis zu einer halben Stunde vergangen sein. In dieser Zeit steht nicht die volle Leistung des Systems zur Verfügung. Hinzu kommt, dass gewisse Updates erst während eines längeren Betriebs eines Laptops abgerufen werden, also während des Auflegens. Kann der Laptop diese Updatefunktionen nicht parallel zur DJ-Software verarbeiten, ist ein Absturz vorprogrammiert. Wie sollte ich mein System also einrichten?

Der wohl wichtigste Grundsatz lautet: den Rechner nicht mit mehr belasten als unbedingt notwendig! Im Idealfall sollte man seinen Laptop NUR für das Auflegen nutzen, und sonst für gar nichts. Kann man sich diesen Luxus nicht leisten, sollte man dennoch so viele der folgenden Punkte wie möglich befolgen:
  • Einen gebrauchten Rechner nach Möglichkeit ganz zurücksetzen und nur das Betriebssystem neu aufspielen.
  • Alle Programme bzw. Apps, die nicht unbedingt erforderlich sind, deinstallieren.
  • Mit dem Rechner nicht ins Internet gehen. Die Gefahr von Viren und Schadsoftware ist zu hoch. Notwendige Updates und Softwares über einen anderen Rechner herunterladen und dann per USB-Stick oder SD-Karte auf den Laptop übertragen.
  • Die automatische Updatefunktion von Betriebssystem und anderen Softwares so weit wie möglich deaktivieren.
  • Alle Netzwerkadapter (WiFi, Bluetooth) deaktivieren (nicht deinstallieren!). Über diese Adapter versucht der Laptop immer eine Verbindung zu eventuell vorhandenen Netzwerken aufzubauen, was enorm viel Leistung binden kann, die dann nicht mehr für das Auflegen zur Verfügung steht.

Für alle, die nicht zu den Fachleuten der IT-Branche gehören, oder noch mehr aus ihrem PC herausholen wollen, gibt es hier für Windows-Nutzer ein gutes Tutorial mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen:
Werden alle diese Schritte beherzigt, kann man auch mit einem gebrauchten oder bereits älteren Rechner durchaus gute Ergebnisse erzielen. Es ist also nicht immer notwendig eine Materialschlacht zu veranstalten.

Einen Tipp noch zum Thema Updates: Auch für die DJ-Softwares werden unregelmäßig Updates heraus gebracht. In der Vergangenheit hat sich jedoch immer wieder gezeigt, dass diese Updates zu massiven Problemen bei der Systemstabilität führen können, weil sie offenbar nicht ausreichend getestet wurden. Mitteilungen über solche Systemprobleme kamen in der Regel binnen einer Woche vom Hersteller selbst. In diesen Mitteilungen wurde dann von einer Installation der Updates bis zur Bereinigung der Probleme abgeraten. Es empfiehlt sich daher ein neues Update nicht sofort aufzuspielen, sondern erst eine Woche abzuwarten, wie die Erfahrungen anderer Nutzer sind. So kann man ungeliebte Systemabstürze oft umgehen.
 
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