Gehäusetypen - DJ-Lexikon - Jetzt DJ werden!

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Die Technik > Ton
           Lautsprechergehäuse

Warum überhaupt ein Gehäuse?
Fast genauso viel Einfluss auf die Klangqualität eines Lautsprechers wie der Treiber selbst, hat das Gehäuse, in das der oder die Treiber eingebaut wird/werden.

Ohne Gehäuse können vor allem Treiber für tiefe Frequenzen praktisch nicht spielen. Die Membran bewegt sich zwar, da aber zwischen Vorder- und Rückseite der Membran keine räumliche Trennung erfolgt, ergibt sich das Problem des akustischen Kurzschlusses. Vereinfacht gesagt geschieht dabei folgendes: wenn die Membran sich bewegt, wird vor ihr Luft weg geschoben und hinter ihr Luft angesaugt. Die dadurch entstehenden Schallwellen sind zum einen in etwa gleich groß, zum anderen phasenverkehrt, also gegenpolig. So ist praktisch kein Ton zu vernehmen. Die Lösung muss also darin liegen, die Rück- und die Vorderseite des Treibers voneinander zu trennen. Nur so kann man letztlich einen Ton wahrnehmen.





Gehäusetypen
Es gibt verschiedenste Bauformen, die alle für unterschiedliche Einsatzgebiete konstruiert wurden und bestimmte Musikstile besser oder schlechter wiedergeben können.

Der Gehäusebau ist eine Kunst für sich, die auf Grundlage komplexer physikalischer Berechnungen über das Ge- oder Misslingen eines Lautsprechers entscheiden kann. Es gibt zwar inzwischen Softwares, die bei der Berechnung von Gehäusen helfen können. Faktisch ist dieses Thema jedoch so komplex, dass grundsätzlich davon abzuraten ist, als Amateur Lautsprechergehäuse selbst zu konstruieren. Jede Gehäuseform zu diskutieren würde allein Seiten füllen. Hier soll deshalb auch nur auf die grundsätzlichen Differenzierungen eingegangen werden. Die Betrachtung ist dabei stark vereinfacht zusammengefasst.

Geschlossenes Gehäuse
Bei dieser Bauart wird der Treiber in ein völlig abgeschlossenes Gehäuse eingesetzt.

Vorteil: einfach zu konstruieren.
Nachteil: nicht für hohe Pegel geeignet.

Bassreflex-Gehäuse
Der Treiber sitzt in einem Gehäuse, das eine Öffnung hat. Durch diesen sogenannten „Reflexkanal“ kann Luft zirkulieren und verstärkt so vor allem bei Basslautsprechern die maximale Lautstärke. Länge und Durchmesser des Reflexkanals (Resonator) sind von enormer Wichtigkeit und von Treiber zu Treiber unterschiedlich.

Vorteil: Leistungssteigerung.
Nachteil: komplex zu berechnen und nicht für jeden Musikstil geeignet.

Bandpassgehäuse
Bei dieser Bauart sitzt der (Bass-)Treiber samt Membran in einem Gehäuse, wie in einem Karton verpackt. Das Gehäuse ist in sich durch eine Trennwand unterteilt. In dieser Trennwand ist der Treiber eingebaut. Der Ton gelangt nur über einen Resonanz-Kanal nach außen. Je nach Bauart (einfach ventiliert, mehrfach ventiliert, Mehrkammersystem) ist der Konstruktionsaufwand unterschiedlich hoch.

Vorteil: kontrollierte Wiedergabe auch bei hohen Pegeln.
Nachteil: nur sehr kleiner Frequenzbereich wiedergebbar.

Hornlautsprecher
Dabei strahlt das Chassis durch eine Art Trichter in Richtung Zuhörer.

Vorteil: sehr hohe Pegel möglich.
Nachteil: insbesondere bei Bässen sind sehr große Gehäuse notwendig.

Fazit
Betrachtet man die Vor- und Nachteile aller Gehäusetypen, wird sehr schnell klar, dass ein Lautsprecher, der alle Frequenzen abdecken soll, aus einer Kombination verschiedener Gehäusetypen bestehen muss. Oftmals werden dabei die Basschassis in einer Bassreflexbauweise und die Hochtöner als Horn ausgeführt. So bedient man sich für jeden Zweck der besten Bauform. Dabei gilt, dass man sich beim Kauf von fertigen Produkten darauf verlassen kann, dass der Hersteller für seine verbauten Chassis auch die beste Gehäuseform gewählt hat.
 
 
Copyright 2015. All rights reserved.
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü