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Basiswissen
Mit welchem Medium soll ich arbeiten?

Einführung
Eine der ersten Fragen, die man sich als Anfänger stellen sollte, ist die nach dem bevorzugten Musikmedium. Diese Frage kann nie rein sachlich beantwortet werden. Es spielen immer persönliche Vorlieben und nicht zuletzt auch das verfügbare Budget eine entscheidende Rolle. Außerdem kann man feststellen, dass verschiedene Musikstile mit verschiedenem Equipment unterschiedlich gut verarbeitet werden können. Im Folgenden soll ein grober Überblick über die Vor- und Nachteile als Entscheidungshilfe gegeben werden.

Vinyl
Vinyl, also Schallplatten, werden von vielen DJs und Kunden immer noch als „das einzig wahre“ Medium betrachtet, um damit Mixe zu erstellen. Es stimmt, dass die Tätigkeit des DJings mit Vinyl groß geworden ist. Erst später, im Zuge der technischen Weiterentwicklung, kamen CDs und andere Datenträger ins Spiel. Die Nutzung von Schallplatten birgt Vor- und Nachteile.

Zentraler Vorteil des Auflegens mit Vinyl ist, dass man die Musik praktisch „anfassen“ kann. Als einziger Datenträger kann man beim Abspielen einer Schallplatte diese unmittelbar beeinflussen, also anschieben, abbremsen und anhalten. Bei allen anderen Medien kann das nur virtuell durch den Einsatz von technischen Hilfsmitteln erfolgen. Bei der Schallplatte hat man also direkten Einfluss auf das was mit dem Musikstück geschieht.  



Ein weiterer Vorteil liegt in der großen Oberfläche der Schallplatte. Einige Techniken beim Auflegen erfordern eine sehr präzise Steuerung des Musikstücks. Aufgrund des großen Durchmessers der Vinyl kann man dort wesentlich besser gewisse Techniken umsetzen, als mit anderen Bediengeräten, die auf CDs und MP3s zugreifen.

Die Nachteile der Schallplatte liegen in ihrem verhältnismäßig großen Platzbedarf, dem hohen Gewicht, den hohen Anschaffungskosten, der Empfindlichkeit für mechanische Einflüsse (Kratzer, Verschleiß) und der oft schwierigen Beschaffung. Hinzu kommt, dass man Schallplatten nicht selbst herstellen kann. Man kann sich keine Vinyl mit seinen Lieblingsstücken zusammenstellen. Auch negativ ins Gewicht fällt die kurze Aufnahmezeit einer Schallplatte. Sie kann deutlich weniger Musik beherbergen als zum Beispiel eine CD.

Beim Equipmentkauf kann man bis heute auf eine relativ große Produktpalette zugreifen. Preislich bewegt sich die Technik im Mittelfeld. Gewicht und Größe fallen jedoch eher negativ auf. Auch muss man sich mit Einstellung, Wartung und Pflege von Vinyls und Plattenspielern auskennen, um bestmögliche Ergebnisse erzielen zu können. Schallplatten werden daher vermutlich immer mehr zu einem Liebhaberobjekt werden.

CD
CDs waren lange Zeit die erste Wahl für DJs. Sie sind kompakt in Abmaßen und Gewicht, leicht verfügbar, relativ robust und bieten ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Außerdem kann man CDs heute mit jedem Heimcomputer selbst brennen und so auf einer CD alle wichtigen Titel zusammenstellen. Ihre Kapazität ist relativ groß, sodass mehr als 20 Titel auf einer CD Platz finden können.



Der Nachteil beim Arbeiten mit CDs ist, dass man keinen unmittelbaren Einfluss auf den Datenträger hat. Die CD „verschwindet“ für die Zeit des Auflegens im CD-Player. Alle Einflussnahmen erfolgen rein technisch und nicht mechanisch. Das erzeugt ein virtuelles Gefühl, das vor allem Anfänger mitunter verunsichert.

Das Equipment zur Wiedergabe von CDs ist breit gefächert. Es gibt sehr günstige Einstiegsmodelle und sehr teure, hochwertige CD-Player. Die Technik ist relativ pflegeleicht, kompakt und unempfindlich. Sollte jedoch einmal ein Defekt auftreten, ist dieser in der Regel nicht von außen zu erkennen bzw. zu beheben.

Software / MP3
MP3 bezeichnet ein Komprimierungsverfahren, mit dem aus Musikdaten reduzierte Dateien erstellt werden. Bei diesem Verfahren werden in mehreren Schritten „überflüssige Daten“, zum Beispiel solche, die das menschliche Ohr nicht wahrnehmen kann, ausgefiltert. Dadurch sind MP3-Dateien nur circa 1/10 so groß wie die Ursprungsdatei. Entwickelt wurde das Verfahren vom deutschen Frauenhofer Institut ab 1987. Gute MP3s klingen nachweislich nicht schlechter als Musik von CD oder Vinyl, und das bereits ab einer Datenrate von nur 128kbit/s. Vorsorglich sollten jedoch durchweg Dateien mit einer Datenrate von 256kbit/s verwendet werden. Ab 320kbit/s ist man gegen jeglichen Zweifel gewappnet.

Der Trend der letzten Jahre geht eindeutig in Richtung Softwarelösungen und MP3s. Es gibt zwar noch andere Audiodateiformate, die in modernen DJ-Softwares wiedergegeben werden können, sie sind aber bei weitem nicht so verbreitet. MP3-Dateien nehmen praktisch keinen Platz weg, sie wiegen nichts, sind günstiger als CD oder Vinyl, leicht verfügbar und können praktisch beliebig oft wiedergegeben werden.  

Ein Nachteil liegt darin, dass die Dateien, falls sie nicht sorgsam ausgewählt werden, oft eine mindere Qualität aufweisen, schlecht klingen, und so einem professionellen Anspruch nicht gerecht werden können. Im schlimmsten Fall ist die gesamte Bibliothek aufgrund eines Defekts der Festplatte von jetzt auf gleich verloren. Außerdem sind MP3s stark von der Qualität der Software abhängig, in denen sie verarbeitet werden. Die beste Musikdatei nützt nichts, wenn die verwendete Software nicht dazu in der Lage ist sie gut abzuspielen.

Da die Dateien "keinen Platz wegnehmen", neigen Nutzer zu einer Sammelwut. Diese führt mitunter dazu, dass der DJ den Überblick über seine Bibliothek verliert. Ein konsequentes Ordnungshalten ist unabdingbar. MP3s bieten ebenso wie CDs nicht die Möglichkeit unmittelbar Einfluss auf die Musik zu nehmen. Nur mit Hilfe von Software können die Dateien manipuliert werden.

Es gibt auch für DJs Geräte, mit denen MP3s direkt wiedergeben werden können. Häufiger werden MP3s aber in DJ-Softwares verarbeitet. Diese Softwares werden dann durch spezielle Bediengeräte gesteuert (siehe auch Anschnitt „MIDI-Controller“). Der Vorteil liegt in dem geringen Kostenaufwand. Einsteigergeräte sind bereits für unter 100€ zu bekommen. Außerdem ist ein Aufbau zur Wiedergabe von MP3s sehr kompakt. Hinzu kommt ein geringer Lager- und Transportaufwand. Der Nachteil der Technik liegt in seiner vollständig digitalen Struktur. Fällt der PC oder eine einzelnen Komponente aus, wird die Wiedergabe unterbrochen.
 
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